Unklare Bewusstlosigkeit
Angaben: Vorgeschichte, Fremdangaben, Entwicklung
Sehen: evtl. Krämpfe
Pupillenstörungen (evtl. einseitig)
Zyanose, Blässe
abnormer Atemtyp (z.B. Kussmaul-, Cheyne-Stokes, Biotsche Atmung)
evtl. Einstiche (Heroin)
Fühlen: Puls evtl. tachykard, bradykard, arrhythmisch
evtl. Lähmung
evtl. Nackensteifigkeit
evtl. stehende Hautfalten (Flüssigkeitsmangel)
Riechen: Geruch (z.B. Azeton, Urin, Gifte)
Hören: Sauerstoffsättigung vermindert
Blutdruckabfall
Blutzuckerteststreifen (Hypo-/Hyperglykämie)Temperatur (Hypo-/Hyperthermie)
Maßnahmen
SH/RS/RA: Lagerung: Stabile Seitenlage
Freimachen – Freihalten der Atemwege
Sauerstoffgabe ggf. Beatmung
Wärmeerhaltung
ständige Atem-, Puls- und RR-Überwachung, Pulsoximetrie
venöser Zugang – Ringer-Laktat-Infusion (nur RS/RA)
NA: körperliche und neurologische Untersuchung
großzügige Indikation zur Intubation und Beatmung
Gabe von Medikamenten
Merke: Bei allen unklaren Bewusstlosigkeiten gezielt nach Tablettenröhrchen,
Spritzen etc. suchen.
Grundsätzlich bei jedem Bewusstlosen eine Blutzuckerbestimmung(Teststreifen) durchführen.
Schlaganfall – Apoplektischer Insult
Durch Thrombose, Embolie oder Blutung bedingte Störung der Durchblutung umschriebener Gehirnbezirke.
Angaben: plötzlich auftretende, einseitige Bewegungsstörungen, Sprachstörungen,
evtl. Kopfschmerzen, Übelkeit
Sehen, Hören: evtl. Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit
Hängen Mundwinkel
Bewegungsunfähigkeit einer Körperseite (Hemiparese)
Patient >>blickt<< seinen Herd an
Sprachstörungen, Schluckstörung
evtl. Pupillendifferenz, Krämpfe
Fühlen: Puls bradykard, evtl. arrhythmisch
Händedruckprobe – einseitig vermindert/aufgehoben
evtl. Nackensteifigkeit
Hören: Blutdruck: hyperton oder hypoton
evtl. Hyperglykämie
Maßnahmen
SH/RS/RA: Beruhigung
Lagerung
Hypertonie: Oberkörper hoch
Hypotonie: Flachlagerung
Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage
Freimachen – Freihalten der Atemwege
Sauerstoffgabe, ggf. Beatmung
Wärmeerhaltung
ständige Atem-, Puls-, RR-Überwachung, Pulsoximetrie
venöser Zugang – Ringer – Laktat – Infusion (nur RS/RA)
NA: körperliche und neurologische Untersuchungen evtl. Intubation + Beatmung
Gabe von Medikamenten
Merke: Bei Lähmung: Lagerung und venöser Zugang immer auf nicht betroffene Körperseite.Die Indikation zur Intubation/Beatmung wird gestellt bei: vermindertenSchutzreflexen, drohender Einklemmung (Streckkrämpfe, Pupillendifferenz)und Ateminsuffizienz.Einen Krankheitszustand, der einem Schlaganfall gleicht, sich aber innerhalb kurzer Zeit (völlig) zurück gebildet, bezeichnet man als Transitorische Ischämische Attacke (TIA), Ursache ist eine vorübergehende Durchblutungsstörung einzelner Gehirnabschnitte.Die Erstmaßnahmen entsprechen denen beim Schlaganfall.
Hypoglykämischer >>Schock<<
Angaben: Hungergefühl,Bauchschmerzen,Kopfschmerzen,Schwächegefühl
Sehen: Unruhe, Verwirrtheit
Bewußtseinstörung bis Bewusstlosigkeit
Zittern
evtl. Krämpfe
evtl. Pupillendifferenz
Fühlen: Puls tachykard
Schwitzen
schnelle Atmung
Hören/Sehen: Blutdruck normal bis erhöht
Blutzuckerteststreifen: Werte unter 45 mg/dl
Maßnahmen
SH/RS/RA: Beruhigen
Lagerung bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage
Lagerung bei Ansprechbarkeit: Sitzen
Freimachen-Freihalten der Atemwege
Sauerstoffgabe, ggf. Beatmung
wenn ansprechbar: orale Zuckerzufuhr (z.B. 50g)
Wärmeerhaltung
Ständige Atem-,Puls- und RR-Überwachung, Pulsoximetrie
Venöser Zugang – Glucoseinfusion (nur RS/RA)(z.B. 5 Ampullen Glucose 50% in 500 ml Ringer-Laktat)
NA: körperliche und neurologische Untersuchung
Gabe von Medikamenten
Merke:
Wegen der Gefahr von Hirnschädigungen durch länger dauernde Hypoglykämien ist feühstmöglich Glukose zuzuführen.
In jedem Fall anschließende klinische Abklärung.
Koma Diabetikum
Langsam einsetzende Bewusstseinstrübung mit Anstieg des Blutzuckers bei (meist bekannter) Zuckerkrankheit. Die Entwicklung geht über Stunden bis Tagen.
Angaben:
Durst, vermehrtes Wasser lassen, häufig Bauchschmerzen
Sehen:
Bewusstseinsstörung bis Bewusstlosigkeit
Kussmaulsche Atmung
trockene Haut und Schleimhäute
Fühlen:
Puls tachykard
herabgesetzter Hautturgor
Diagnostik:
Blutdruck normal bis erhöht
Blutzuckertestreifen: Wert über 400 mg/dl
Riechen:
evtl. Azetongeruch (wie Nagellackentferner) in der Ausatemluft
Maßnahmen
SH/RS/RA:
Lagerung: Stabile Seitenlagerung (bei Bewusstlosigkeit)
Freimachen – Freihalten der Atemwege
Sauerstoffgabe ggf. Beatmung
Wärmeerhaltung
ständige Atem-, Puls- und RR-Überwachung, Pulsoximetrie
venöser Zugang – zügig Ringer-Laktat-Infusion (nur RA)
(bei elektrolytarmen Lösungen: Gefahr eines Hirnödems)
NA:
körperliche und neurologische Untersuchung
ausreichen Kreislaufauffüllung
ggf. Volumenersatz
Merke:
Wegen der Gefahr der Überkorrektur sowie der Hypokaliämie außerklinisch
keine Azetonkorrektur (NaHCO³)
keine Insulingabe